Das österreichische Start-up be.energised mischt beim Aufbau des europäischen Netzes von Ladestationen für E-Autos kräftig mit. Die 2013 gegründete Radstädter Firma verwaltet und betreut 7.500 Ladepunkte in 16 Ländern – schon nächstes Jahr sollen es doppelt so viele sein.

Die Zahl der Elektroautos steigt rasch, die getankte Strommenge auch – daher spüren Supermarktketten, die Gratis-Stromtanken auf ihren Parkplätzen anbieten, langsam die Kosten. Firmenchef Martin Klässner geht daher davon aus, dass im Laufe des kommenden halben Jahres die Gratis-Angebote langsam auslaufen werden.

Startup

be.energised, im Firmenbuch als has.to.be GmbH eingetragen, hat erst 30 Mitarbeiter und 1,2 Mio. Euro Umsatz. "Umsatz ist für uns die nächsten drei bis fünf Jahre noch nicht so wichtig", sagt dazu Klässner. Vorerst sei das Unternehmen vor allem durch Investoren finanziert. Der Fokus liege darauf, möglichst viele Ladepunkte zu verwalten. Denn mit dem Wissen über die Nutzer könne man auch gezielt intelligente Lösungen für die Kunden anbieten. Ziel ist es, das Aufladen von Autobatterien für die Steuerung des gesamten Stromnetzes einzusetzen. Dazu brauche man aber viele Kunden.

Die Verrechnung des Ladevorganges birgt zahlreiche rechtliche Tücken, schilderte Klässner, der die Firma gemeinsam mit Alexander Kirchgasser gegründet hat und führt. So dürfen in Österreich derzeit nur Stromversorger nach Kilowattstunde verrechnen – die Software muss das in Zeit umrechnen, obwohl die Kunden nur die getankte Energie bezahlen wollen. be.energised bietet Firmen aber auch die Möglichkeit, den Strombezug ihrer Mitarbeiter direkt in der Lohnverrechnung zu berücksichtigen – oder Stromtanken an öffentlichen Zapfsäulen mit der privaten Stromrechnung zu begleichen.

Um sich mit diesen komplexen Fragen nicht herumschlagen zu müssen, vergeben zahlreiche Kunden die Abwicklung und Verrechnung ihrer Ladestellen lieber an Firmen wie be.energised, sagt Klässner. Man biete aber mit einem Netz von Elektrikern auch technisches Service an. (APA, 1.10.2017)